Aufstieg zum Kilimanjaro

 

Es ist Nacht in Afrika, der Kilimanjaro schläft. Jackson fragt mich, ob alles in Ordnung ist. Ich sage: „Ja, alles bestens!“ Die Antwort kommt schnell und spontan. Sie kommt mit fester Stimme, aber sie ist gelogen. Mir geht’s miserabel. Ich habe Magenkrämpfe, mir ist schlecht und extrem schwindelig. Alles bestens? Auf über 5.000m Höhe ist das eine gefährliche Lüge. Sie ließe sich korrigieren, doch ich schweige… mehr

Wiedersehen mit Mukarindu

 

Mukarindu tritt aus einer Hütte und läuft auf mich zu. Mein Herz pocht. Sie ist noch immer so schön wie vor sechs Jahren. Nein, schöner. Ihre großen, dunklen Augen glänzen so tief und unergründlich wie damals. Ihr Lächeln ist so bezaubernd wie damals, ihr Körper genauso grazil. Aber all das, was vor sechs Jahren an Anmut bei ihr nur zu erahnen war, ist inzwischen aufgeblüht… mehr

Unterwegs im Kongo

 

Die beiden jungen Männer, die mich in ihrem Einbaum über den Ubangui bringen, führen ihre Paddel fast lautlos durchs Wasser. Sanft gleiten wir über den Fluss. Lange Zeit erkenne ich am gegenüberliegenden Ufer nur eine dunkelgrüne Dschungelwand, dann erscheint der helle Streifen eines Sandstrandes. Kurz darauf knirscht es unter dem Boot, ich bin in der Demokratischen Republik Kongo, auch Kongo-Kinshasa genannt, einst Zaire... mehr

Begegnungen in Afrika

„Wie lebt ihr in Deutschland? Habt ihr auch Kühe? Gibt es viele Autos? Urwald? Bananen?“ Bevor ich in Afrika etwas über die Menschen erfuhr, wurde ich mit tausend Fragen bestürmt. Doch Vorsicht: In einem Dorf wusste niemand, wo Deutschland liegt. Im nächsten hatte fast jeder von der Wiedervereinigung gehört. Später erzählten die Menschen dann über sich. Sie forderten mich auf, zu Hause von ihnen zu berichten. Und mehr als einmal rückten sie zusammen und baten mich, zur Erinnerung ein Foto von ihnen zu machen…  mehr

"Bloß keine Panik!"

 

„Wenn du Tieren in freier Wildbahn begegnest, gibt es drei Regeln. Erstens: Keine Panik. Zweitens: Nicht wegrennen, das weckt ihre Jagdinstinkte. Und drittens: Mach dich klein und zieh dich rückwärtslaufend zurück!“ – Diese Ratschläge hörte ich unterwegs immer wieder. Aber schon die „Keine-Panik-Regel“ schien mir bei der Vorstellung, einem Löwen zu begegnen, kaum umsetzbar… mehr

Die Todesstraße in Bolivien

 

Sie gilt als die gefährlichste Straße der Welt: steil, schmal, feucht, neblig, glitschig, kurvig, tödlich. Mal liegen riesige Gesteinsbrocken auf dem Weg, mal kracht man in Schlaglöcher, so tief wie Friedhofsgräber. In den 1990ern forderte diese Straße jedes Jahr mehr als 100 Menschenleben. Das sind offizielle Zahlen. Inoffiziell ist von jährlich mindestens 300 Toten die Rede... mehr

Eingeschneit in den Anden

 

Eigentlich zählt der Monat Mai zur Trockenzeit. Pech gehabt. Der Wind brüllt, die Schneeverwehungen werden höher. Eingeschneit auf knapp 5.000 m Höhe, gefangen im Zelt. Da wird der Tag lang. Und ein paar Fragen kehren immer wieder zurück: Wie lange wird der Sturm anhalten? Habe ich genug zu essen dabei? Wie komme ich hier wieder raus? ... mehr